Das Haus aus den 50er-Jahren wird von einem Schriftsteller und seiner Familie bewohnt. Dieser wünscht sich ein Atelier als Rückzugsort, um ungestört zuhause arbeiten zu können. Die Verschmelzung von Wohn- und Arbeitswelt soll im Erscheinungsbild thematisiert werden. Ein Teil der Dachfläche des bestehenden Hauses wird gleichsam aufgeklappt. In dem dadurch entstehenden Zwischenraum wird das neue Atelier untergebracht. Der Raum öffnet sich in Grundriss und Schnitt zu einem übergrossen Fenster, welches den Blick gegen Norden auf einen altehrwürdigen Nussbaum freigibt. Die neue grosse Öffnung bedeutet für die Fassade einen Massstabsprung, welcher darauf hinweist, dass sich im Gebäude neuerdings eine Wohn- und Atelierwelt ergänzen. Trotz dem Abstraktionsgrad der Erweiterung sind die Details im Sinne der 50er Jahre gestaltet. Diese Vertuschung von Neu und Alt soll im positiven Sinne irritieren bzw. die Neugierde des Betrachters wecken. Das neue Farbkonzept der Fassade sowie des Ateliers ist inspiriert vom Bild ‹Natura Morta 1952/7› von Giorgio Morandi aus dem Jahr 1952.
Dachausbau zum Schreibatelier. Realisierung 2008. In Ennetbaden. Private Bauträgerschaft
