№ 1410
Wohnen in Leutschenbach-Mitte
Projektwettbewerb 2015, 2. Rang

01
02
07
12
03
11
13
05
09
04
10
06
08
↓ Mehr Bilder (7)

Auszug aus dem Jurybericht: Auf städtebaulicher Ebene besticht das Projekt durch einen eigentlichen Befreiungsschlag, der sich von üblichen Blockrandtypologien auf raffinierte Weise distanziert: Die grössere der beiden Parzellen wird zweigeteilt, sodass sich eine Serie von Solitären präsentiert, die dem Quartierleitbild aufgrund des Zuschnitts, der Durchlässigkeit in Querrichtung und der organisatorische Disposition auf überraschende Weise entspricht. Zwei identische Höfe und ein grösserer dritter bilden ein stabiles Terzett im Kontext. Durch feine Ausdrehungen werden die Baukörper in das städtische Gefüge eingepasst. (..) Ruhig schreiben sie so die Serie von «Grossen Büchern» entlang der Leutschenbachstrasse fort – nur dass ihr Inneres nutzungsgemäss je einen Hohlraum erhält, einen räumlichen Schwerpunkt. Dieser unterscheidet sich durch seine abgehobenen Spielflächen vom freiräumlichen Umfeld, das sich in grossem Atem um die drei Inseln herum entfaltet und den Leutschenpark mit dem «Inneren Garten» auf geschickte Weise verschränkt. Im Erdgeschoss formen die strassenseitigen Gewerbenutzungen prägnante Köpfe, während trapezoide Hofzugänge als einladende Gesten ins Hofinnere führen. Auf konsequente Weise sind im Doppelhof alle Atelier- /Gewerbenutzungen von aussen und alle Wohnungen von innen erschlossen. (..) In den Obergeschossen wird auf schlüssige Weise eine zweiseitig orientierte Wohntypologie durchdekliniert; durch die verdickten Schmalseiten lässt sie eine selbstverständliche Differenzierung der Typen mit verwandtem Regelwerk zu. Die doch recht grosse physische Nähe der Baukörper wird durch geringe Bautiefen und eine inszenierte Zweiseitigkeit kompensiert. Diagonale Ess- und (geschickt abtrennbaren) Wohnbereiche offerieren je alternierend nach aussen gekehrte Loggien und den Hof säumende Pflanzenbalkone mit raumhohen Fenstern: Ein Vokabular, das in feinen Variationen durchgespielt wird und in den Ecken seine pointierten Ausnahmen findet, die auch in wohnhygienischer Hinsicht überzeugen. (..) Hinsichtlich ihres Ausdrucks zeugen die Bauten (..) von der gleichen unverkrampften Haltung, wie sie auf allen anderen Ebenen des Entwurfs zutage tritt. Nicht nur ihre klar strukturierte Ordnung, sondern auch die feinen Massnahmen im Fassadenschnitt zeigen auf, dass die Verfassenden mit reduzierten Mitteln nachhaltige Qualität zu erzeugen vermögen.

Projektwettbewerb im offenen Verfahren 2015, 2. Rang. In Zürich. Bauträgerschaft: Stadt Zürich, vertreten durch Amt für Hochbauten