Das 1965 vom Büro Hannes Meyer erstellte Seebad fügt sich als gegliederter eingeschossiger Baukörper mit versetzter Anordnung harmonisch in die Umgebung ein. Der Perimeter präsentiert sich als ‹naturnaher Garten› im sich gegen das Seeufer auslichtenden Wald. Die Gebäude sind im Zeitgeist der Spätmoderne gehalten und wiesen ursprünlich durch die Verwendung unverkleideter und natürlicher Baumaterialien und aufgrund der Plastizität der auskragenden Betonkonstruktion Anflüge von Brutalismus auf. Diese Direktheit ging im Zuge von späteren Sanierungen teilweise verloren. Mit dem aktuellen Umbau werden die Grundrisse der Gebäude den heutigen Anforderungen angepasst: Neuorganisation der Garderoben, Duschen und WC-Anlagen, Neuorganisation des Gastrobetriebs, Neuorganisation der Personalgarderoben, Behinderten-WC etc. Die primäre Struktur bleibt dabei weitgehend bestehen und wird wieder sichtbar gemacht. Beim Innenausbau wird auf die im Original innewohnende direkte und modeste Anwendung von sichtbaren Materialien zurückgegriffen. Die Gartenanlage des Seebads Katzensee wurde im Geist des Übergangs zwischen Moderne und Naturgartenbewegung konzipiert. Im Laufe der Jahre wurden einige Merkmale aus funktionalen Gründen verändert, wie das naturnahe Ufer oder der allmähliche Übergang vom Wald zur Seebadanlage. Die Strategie für den Aussenraum zielt darauf ab, die ursprünglichen Gedanken wiederzubeleben. Der Baumbestand wird mit hochstämmigen Laubbäumen ergänzt. Der Bodenbelag zwischen den Bauten wird chaussiert, um die Anlage wieder stärker auf dem Waldboden zu verankern und den grosszügigen Raumfluss zwischen den Bauten zu betonen.
Umbau und Gesamtinstandsetzung. Planerwahl im selektiven Verfahren 2020, 1. Rang, Realisierung 2023-2024. In Zürich. Bauträgerschaft: Stadt Zürich, vertreten durch Amt für Hochbauten und Immobilien Stadt Zürich. In Zusammenarbeit mit Neuland Architektur Landschaft GmbH, Gretener Bauplanung, Aerni + Aerni Ingenieure AG, Raumanzug GmbH, Axet GmbH, Todt Gmür und Partner AG, Gutknecht Elektroplanung AG