№ 2303
Grabenacker Winterthur
Studienauftrag, Projekt in engster Wahl

01
04
05
09
10
02
06
03
08
11
07
12
↓ Mehr Bilder (6)

Die Siedlung Grabenacker ist eine der am besten erhaltenen Grosssiedlungen der frühen Nachkriegszeit im Kanton Zürich. Der malerische Charakter des vorwiegend aus Reihenhäusern bestehenden in sich geschlossenen 'Dorfes' steht im Kontrast zu den strengen Geometrien der Vorkriegssiedlungen. Die Bauträgerschaft hat vier teilweise lärmbelastete Perimter bestimmt, um die Siedlung mittels Ersatzneubauten zu verdichten. Die Charakteristik der bestehenden Volumen, die kleinteilige Körnigkeit und das Spiel mit der Topografie findet in den Neubauten ihren Wiederhall. Zwischen die durch Gebäudeversätze strukturierten Bauvolumen sind offene und als Begegnungszonen gestaltete Erschliessungen geschaltet. So wird der Grabi-Aussenraum gewissermassen in die Höhe multipliziert. Er reicht bis vor jede Wohnungstüre, wie es auch bei den Reihenhäusern der Fall ist. Dadurch entsteht ein funktionaler, akustischer, räumlicher und somit sozialer Zusammenhalt zwischen Bestand und Neubauten. Die privaten Aussenräume sind grosszügig gestaltet und begünstigen ebenfalls die Interaktion mit dem halböffentlichen Aussenraum. Die Neubauten sind in Holzelementbauweise und ohne jegliche Fertigbeton-Bauteile konstruiert, was die Bauzeit bzw. den Impact für die bestehende Siedlung deutlich verkürzt und den CO2-Verbrauch reduziert. Von den abgerissenen Gebäuden werden über Re-Use bzw. Upcycling weitestmöglich Bauteile wiederverwendet. Für die Primärstruktur der Erschliessungszonen und der privaten Aussenräumen beispielsweise werden Stützen und Träger aus Stahl von den bestehenden Loggien übernommen. Als Sekundärträger werden die Holzsparren der bestehenden Dachkonstruktionen verwendet. Die Tonziegel eben dieser Dächer werden als Fassadenverkleidung für die oberen Geschosse wiederverwendet.

Siedlung Grabenacker Winterthur. Studienauftrag «Neubauten und Freiraum» 2023. Projekt in engster Wahl. Bauträgerschaft: HGW Heimstätten-Genossenschaft Winterthur. In Zusammenarbeit mit SIMA | BREER GmbH, Kontextplan AG, MIYO Visualisierung